1
Apr
2010

die perfide Umkehr einer Aussage -



Ohne Mut keine Werte .


Diese Aussage zwingt jeden, der sie liest, zum Assoziieren.... zwei Abstrakta - eine Verneinung ....

Mut - mutig sein
na ja, das ist so eine Haltung, die man/frau braucht, um etwas nicht Alltägliches zu tun: etwas, wozu man/frau eine gewisse Überwindung braucht.

OK ....

Wert - diesen Begriff kann ich weitestgehend nur so definieren, dass ein - oder mehrere Vorstellungen, nach denen ein Mensch sein Handeln ausrichten will, für ihn wertvoll sind ... also idealtypisch.

OK....



Ohne Mut - keine Werte ??

na ja: wenn ich als Individuum sehr angepasst alle gängigen Wertvorstellungen irgendwie unter einen / meinen Hut bringen kann, muss ich nicht mutig sein: ganz und gar nicht ....
Ich gehe in die Filme, in die alle gehen
denke über dies und das so wie der und die


Mutig brauche ich so nicht zu sein.

Mut brauche ich aber, wenn ich z.B. das Gebot der Nächstenliebe als Christ ernst nehme, in eine Gruppe von aggressiven Menschen gehe, die einen in ihrer Mitte niederprügeln, um zu helfen. Für mich ist es aber ein Wert, Schwachen beiszustehen.

Dazu braucht ein Mensch Mut.

Was soll aber auf einem Wahlplakat für eine Präsidentschaftskandidatin der FPÖ der Hinweis auf Mut und auf Werte..

Für welche "Werte" macht sich die Gattin eines Mannes Mut, der bereits wegen des Wiederbetätigungsgesetzes angeklagt war, der den Holocaust leugnet. Die Frau, die nur gezwungenermaßen dahingehende Aussagen in der Öffentlichkeit zurücknimmt?
Für welche Wertdurchsetzungen braucht Frau R. Mut in einer Partei, die mit rein populistischer Ausländerhatz ihre Wählerstimmen laufend vermehrt ?


Denn für die Werte: Familie, Sicherheit , Heimat sind alle Staatsbürger - dazu braucht es keinen Mut ..


Und in der Frage der EU- zugehörigkeit sind in der österreichischen Politlandschaft sehr wohl Pro-und Contrastimmen auffindbar... es braucht also keinen Mut dazu, sich zur EU zu bekennen.


Dieses Wahlplakat ist perfide, denn es ruft indirekt dazu auf, endlich mit " mutigen" ( also (rechtlich?) ungewöhnlichen Schritten " Österreich den Österreichern zu lassen": Familie, Heimat , Sicherheit...
Jossele - 2. Apr, 09:31

Genaugenommen sagen derlei Wahlslogans gar nichts aus (ausser dass man geneigt ist, einen Beistrich zu setzen).
Für die Zukunft, für die Heimat, unser Österreich ...
No na ned.

Pikant nur, dass die Kreise um Frau R. just mit einer Zeit liebäugeln in der von Österreich nicht viel übrig war.

Nante - 2. Apr, 22:08

@ Jossele: Sind die Freiheitlichen

in Österreich nicht immer auch deutsch-national gewesen ? * unschuldig frag*

Zum erste Teil Deines Posts: siehe meine Antwort an Nömix
Bubi40 - 2. Apr, 09:47

mein liebe "große" schwester ...

ich muss dich hier ernsthaft fragen, ob es jemals zweckvoll war, politische parolen zu analysieren ... geschweige denn, einen sinn hinter ihnen suchen zu wollen ...
ob die verfasser dieser witznummern nun rosenkranz oder westerwelle heißen ...
... ;-) ... ;-)) ... ;-))) ... !!!
auf, auf in auerbachs keller ... wollen wir nicht lieber das flohlied singen, als "ein garstig lied, pfui, ein politisch lied" ...


Nante - 2. Apr, 22:13

oh nein, bubi:

politisch Lied ist NIE ein garstig Lied....

Bedenke: in Auerbachs Keller sitzen die Kleinbürger, die sich " ergetzen", wenn sie hören / im TV sehen, dass es draußen in "Afghanistan" Lärm und Kriegsgeschrei gibt... und sie das " Flohlied singen dürfen....



Leute wie Strache / Westerwelle und Co in ganz Europa singen es nicht, sie sind Flöhe ..


Wobei ich irgendwie die deutsche FPD nicht mit der FPÖ vergleichen möchte.

PS: mein Internetanschluss spinnt. jetzt bin ich gezwungen, mein mobil-connect zu verwenden, der springt immer ab.
Ach, kennte ich mich doch nur ein bisserl aus !
nömix - 2. Apr, 19:55

Diese Wahlkampf-Slogans sind sowieso nix als beliebig austauschbares Blabla
(wenn dort stehen würde "Unser Wandeln braucht Härte", "Ohne Wut keine Worte" oder "Ohne Mutter keine Torte" oder "Drei Bier für alle" würde es vermutlich den meisten eh gar nicht einmal auffallen.)

Nante - 2. Apr, 22:19

Verschwommen ja, nömix,

aber der Fischer Spruch ist so allgemein gehalten, dass er von jedem Handelndem mit allen subjektiven Wertvorgaben angenommen werden kann. Er ist also immer wahr.
Du siehst keine " ergänzenden" Assoziationen ..


Gerade die sind es, die - für mich - den Rosenkranzslogan so unerträglich machen .

Die Beschäftigung mit der notwendigen Verschwommenheit in der Politikersprache ist sehr interessant ....
Bubi40 - 3. Apr, 00:01

eins drauf mit mappe ... für "nömix" ...

piefke bubi hat kräftig abgelacht ...
danke für diesen beitrag ...
drei bier für alle wäre mein favorit ...

@ jana
du, ich kenne mich mit euren parteien nicht so aus - die fangen alle mit "Ö" an, oder enden wenigstens damit - und was dann noch kommt, kann ich nicht zuordnen; aber das ist auch gar nicht vonnöten. wie "nömix" eindrucksvoll nachweist, ist doch alles austauschbar.
die politik ist nun einmal büttel der industrie und des kapitals ...
und wir haben doch gelernt : wes brot ich esse, des lied ich singe ... und wie die liedüberschriften heißen, ist dabei absolut gleichgültig ...
es ehrt dich zwar, dass du dich noch ehrlich darüber empören kannst, aber es macht magengeschwüre ... werde wieder ruhig, und bleibe noch ganz, ganz lange meine überlegene schwester ...
und mephisto hat recht, wenn er zum spaß ermuntert ...
ich für mein teil jedenfalls werde lieber singen, als mich über die marionetten, die sich politiker nennen, zu echauffieren.
ahg (Gast) - 3. Apr, 04:31

natürlich finden sich in wahlslogans "große worte" ( wie heimat, mut, klarheit ...), schließlich geht es um selbstdarstellung und werbung ...

- und ja, diese worte sind austauschbar, wenn sie keinerei entsprechung im handeln finden,

- diese worte sind aber gefährlich, wenn sie mit gegenteiligem inhalt gefüllt werden: wenn klarheit als populistische vereinfachung , wenn mut als mut zur unmenschlichkeit, wenn heimat als ausgrenzung des fremden aufgefasst und realisiert werden. das hatten wir doch schon einmal und wir haben gesehen, wohin es führt.
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