Das is ja das wirklich Erstaunliche und sprachlich ganz und gar Neue, dass die Müller es versteht, aus den realen Berichten des Protagonisten -, den die Worte seiner Großmutter:ICH WEISS, DU KOMMST WIEDER! am Leben hielten - ein so poetisches Werk zu schaffen.
Sie stellt die beinharte Wirklichkeit - übrigens immer in kurzen Satzarten - als das Schreckliche an sich und die symbolhaften Phantasien, die auch immer um Hunger, Durst, Dreck usw kreisen, als eine Art zweiter Ebene dar.
Jetzt traue ich mich doch einen ganz winzigen Ausschnit zu zitieren.
Kapitel Vom Hungerengel ( S.86 ff)
Die Hauptfigur muss als Schaufler in einem Kohlenkeller arbeiten. 1 Schaufel = 1 Gramm Brot ...
das denket er währen der Arbeit. Je mehr er diese imaginären Brotstücke zählt, desto mehr Arbeit bekommt der Hungerengel...
*****
Ich habe keine Angst vor dem Schaufeln, sondern vor mir. Also davor, dass ich beim Schaufeln an etwas anders denke als dass ich schaufle.Dies ist mir in der ersten Zeit manchmal passiert.Es zehrt an den Kräften, die man zum Schaufeln braucht.Die Herzschaufel bemerkt sofort, wenn ich nicht ganz bei ihr bin.Dann schnürt eine dünne Panik mir den Hals zu. In den Schläfen klopft der nackte Zweitakt.Er greift sich den Puls wie eine Meute Klaxons. Ich bin kurz vor dem Zusamenbruch ,im süßen Gaumen schwillt mir das Zäpfchen an. Und der Hungerengel hängt sich ganz in meinen Mund hinein, an mein Gaumensegel. Es ist seine Waage.Er setzt meine Augen auf, und die Herzschaufel wird schwindlig, die Kohle verschwimmt.Der Hungerengel stellt meine Wangen auf sein Kinn.Er lässt meinen Atem schaukeln. Die Atemschaukel ist ein Delirium - und was für eins. "
Vielleicht vermitteln Dir, lieber Jossele, diese wenigen Worte ein Bild dessen, was ich mit Poesie des Grauens meine.
lieber Jossele ..
Sie stellt die beinharte Wirklichkeit - übrigens immer in kurzen Satzarten - als das Schreckliche an sich und die symbolhaften Phantasien, die auch immer um Hunger, Durst, Dreck usw kreisen, als eine Art zweiter Ebene dar.
Jetzt traue ich mich doch einen ganz winzigen Ausschnit zu zitieren.
Kapitel Vom Hungerengel ( S.86 ff)
Die Hauptfigur muss als Schaufler in einem Kohlenkeller arbeiten. 1 Schaufel = 1 Gramm Brot ...
das denket er währen der Arbeit. Je mehr er diese imaginären Brotstücke zählt, desto mehr Arbeit bekommt der Hungerengel...
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Ich habe keine Angst vor dem Schaufeln, sondern vor mir. Also davor, dass ich beim Schaufeln an etwas anders denke als dass ich schaufle.Dies ist mir in der ersten Zeit manchmal passiert.Es zehrt an den Kräften, die man zum Schaufeln braucht.Die Herzschaufel bemerkt sofort, wenn ich nicht ganz bei ihr bin.Dann schnürt eine dünne Panik mir den Hals zu. In den Schläfen klopft der nackte Zweitakt.Er greift sich den Puls wie eine Meute Klaxons. Ich bin kurz vor dem Zusamenbruch ,im süßen Gaumen schwillt mir das Zäpfchen an. Und der Hungerengel hängt sich ganz in meinen Mund hinein, an mein Gaumensegel. Es ist seine Waage.Er setzt meine Augen auf, und die Herzschaufel wird schwindlig, die Kohle verschwimmt.Der Hungerengel stellt meine Wangen auf sein Kinn.Er lässt meinen Atem schaukeln. Die Atemschaukel ist ein Delirium - und was für eins. "
Vielleicht vermitteln Dir, lieber Jossele, diese wenigen Worte ein Bild dessen, was ich mit Poesie des Grauens meine.